Blog – Veröffentlicht 7. Mai 2022, 17:35 Uhr
Einer für Alle - Alle für Einen
Ohne Wissenschaft und Forschung keine Innovationen, keine Veränderung, das gilt für alle Bereiche unseres Lebens, so auch für die Mobilität. Klimaschädliche Emissionen, überforderte Verkehrsstrukturen, Unfälle, Lärm – es gibt viele Herausforderungen zu lösen. In Karlsruhe, dem Wissenschaftsstandort im Bereich Mobilität, analysieren die drei Musketiere der Mobilitätsforschung, wenn man so will, das KIT, das Fraunhofer ISI und die Hochschule Karlsruhe, die Mobilität von Morgen.
ITAS, das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse am KIT, untersucht vor allem neue Mobilitätskonzepte, in denen die technischen Innovationen der eine Teil, veränderte Mobilitätsgewohnheiten der Menschen der andere sind. So werden beispielsweise die Möglichkeiten autonomer Fahrzeuge genauso wie die ethischen Herausforderungen ihres Einsatzes in städtischen Umgebungen, aber auch im Umland analysiert. Dabei gilt vor allem die Digitalisierung als wichtiger Faktor für Innovationen im Mobilitätssystem. Sie ermöglicht nicht nur eine bessere Vernetzung von Verkehrsträgern für multi- und intermodale Angebote, sie soll auch die Sicherheit im Straßenverkehr verbessern und neuen Mobilitätsleistungen zum Durchbruch verhelfen. Das ITAS befasst sich damit, wie solche Innovationen gestaltet werden können und mit welchen Effekten bei ihrer Einführung zu rechnen ist.
Das Geschäftsfeld Mobilität des Fraunhofer ISI erforscht vor allem systematische und ökonomische Aspekte des Personen- und Güterverkehrs. Dabei sind die volkswirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Effekte von verkehrspolitischen Strategien, Investitionsprogrammen und neuen Technologien, Nachhaltigkeitsbewertungen, innovative Geschäftsmodelle, Implementierungs- und Transformationspfade, Akzeptanzfragen, sowie Industriestrukturen, die Themen, die bewegen. Alle Verkehrsträger, sowie Strategien und Wirkungen werden untersucht, von der lokalen bis zur globalen Ebene. Hierfür werden verschiedene Modellwerkzeuge entwickelt und eingesetzt: das systemdynamische Verkehrs- und Wirtschaftsmodell ASTRA, das agentenbasierte Transformationsmodell MATISSE oder das volkswirtschaftliche Analysemodell ISI-Makro. Mit diesen und weiteren Werkzeugen berät das Geschäftsfeld Mobilität, in enger Abstimmung mit nationalen und internationalen Partnern, Auftraggeber aus Politik, Wirtschaft und Industrie.
Auch die Hochschule Karlsruhe hat sich der Mobilität verschrieben. Erst vor knapp zwei Jahren wurde hier ein interdisziplinäres Kompetenzzentrum für nachhaltige Mobilität eröffnet. Gemeinsam mit dem Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität (BWIM) werden die Kompetenzen im Forschungsfeld an zentraler Stelle gebündelt. Das an das Reallabor „GO Karlsruhe!“ anknüpfende Institut möchte so innovative Lösungen und Konzepte zur nachhaltigen Mobilität entwickeln und vorantreiben. "Das Institut für Nachhaltige Mobilität an der Hochschule Karlsruhe ist ein wahrer Pionier auf seinem Gebiet und deutschlandweit einmalig“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer bei der Eröffnungsfeier. „Es ist ein entscheidender Schritt bei der Bekämpfung der Folgen des Klimawandels und dabei, vorauszudenken und nachhaltige und innovative Konzepte für Mobilität im Sinne des Klimaschutzes zu entwickeln.“